
Im Zusammenhang mit historischen Bleiverglasungen ist Kitt der meistverwendete Dichtstoff. Er ist zum einen in den kleinen Spalten zwischen Bleiruten und Glasstücken zu finden (Verstreichkitt), zum anderen wird er zum Abdichten zwischen Glas und Rahmen oder Quereisen eingesetzt (Fensterkitt).
Durch Oxidation härtet Kitt an der Luft vollkommen aus, wird spröde und kann ausbrechen. Neben dadurch entstehenden undichten Stellen, können Bleifelder aufgrund fehlenden Kitts ihre Stabilität verlieren und durchhängen oder knicken. Dadurch reißen Lötstellen und schlussendlich kommt es zu Glasbrüchen.
Während Kitt bei der Neu-Anfertigung von Bleiverglasungen in der Regel vollflächig auf das Glas aufgetragen und mit Bürsten in die Bleistege eingetragen wird, ist diese Technik bei historischen Verglasungen in vielen Fällen nicht geeignet. Malschichten und Glasoberflächen können zum einen direkt durch das mechanische Einwirken beschädigt werden, zum anderen können organische Rückstände des Kitts auch noch lange nach der Maßnahmen die historische Substanz angreifen.
Wie verloren gegangener Kitt wieder in die Bleifelder eingetragen werden kann ist von Fall zu Fall zu entscheiden.